„Ich bin völlig erschöpft.“

„Ich weiß nicht mehr, wo mir der Kopf steht.“

„Es ist so viel Stress.“

 

Diese Sätze höre ich von jeder zweiten Klientin, die zum ersten Mal zum Coaching kommt. Die (vor allem) Frauen sind ausgelaugt oder überfordert und fühlen sich entscheidungsschwach, energielos und dünnhäutig.

 

Nein sagen und eigene Grenzen setzen

 

Die Gründe für solch brisante Zustände sind unterschiedlich, doch bei dem Großteil der Personen lässt sich eine Gemeinsamkeit erkennen: Ihnen fällt es enorm schwer, „Nein“ zu sagen.

 

Was steckt dahinter? Was könnte bei einem klaren „Nein“ denn passieren?

 

Die Befürchtungen liegen vor allem darin, nicht gefällig zu sein bzw. nicht zu gefallen. Denn wer weiß, was geschieht, wenn die Harmonie ins Wanken gerät. Dadurch entstehen vielleicht Konflikte, möglicherweise kommt es sogar zu einem ausgewachsenen Streit. Der Widerspruch könnte dir berufliche Chancen verbauen oder du könntest ins Abseits gedrängt und kritisiert werden.

Solche Ängste sind absolut nachvollziehbar und wer möchte schon das Risiko einer Ausgrenzung eingehen? Aber abgesehen von diesen düsteren Zukunftsszenarien, die in deinem Kopf herumschwirren, werfen wir doch mal einen Blick auf die andere Seite: Was passiert denn in der Realität, wenn du keine Grenzen ziehst? Was sind die konkreten Auswirkungen?

  • Du wirst ausgenutzt.
  • Du bist erschöpft und ausgelaugt.
  • Du achtest nicht auf dich und deine persönlichen Bedürfnisse.

Zwar gehst du möglichen Konflikten aus dem Weg, aber was ist der Preis? Deine Gesundheit, deine Motivation, deine Energie, deine Zufriedenheit. Lohnt sich das?

 

Was wäre wenn?

 

Drehen wir das Gedankenspiel noch einmal um: Was würde sich ändern, wenn du ab und zu mal „Nein“ sagen würdest?

  • Du nimmst dich und deine Bedürfnisse ernst.
  • Du sorgst für dein körperliches und mentales Wohlergehen.
  • Deine Persönlichkeit wird geschärft, die anderen (und du selbst) lernen dich besser kennen.
  • Du wirst souveräner.

Vielleicht könntest du sogar Kritik als wertvolles Feedback verstehen und mit mehr Selbstbewusstsein und Charakterstärke durchs Leben gehen. Einen Versuch wäre es zumindest wert, oder?

 

Ruhig im Kopf“-Tipp:

 

Begegnung mit dem Ursprung

 

Versetzte dich in deine Kindheit. Es ist immer lohnenswert, einen Blick in die eigenen frühen Jahre und die Herkunftsfamilie zu werfen. Dort haben viele unserer persönlichen Schwierigkeiten, Probleme oder Herausforderungen ihren Ursprung. Wie war es damals, wenn du deine Grenzen kommuniziert hast? Welche Auswirkungen hatte das? Wie haben dir deine Eltern das „Nein“ sagen vorgelebt? Wie wurde mit Kritik umgegangen, wie wurden Konflikte ausgetragen, was hatte es für einen Sinn, sich gefällig zu verhalten? Welche Dynamiken fallen dir auf?

Der erste Schritt, um unser Verhalten verändern zu können, ist dieses zu verstehen. Dazu ist es oft hilfreich, die Ursprünge zu erkennen und zu erspüren. Wenn wir die Mechanismen erkennen und dann feststellen, dass sie heute schlicht und einfach überholt sind, fällt es oft leichter, sich anders zu verhalten. Dann können wir uns von dem kindlichen Automatismus verabschieden, der uns damals sicher geholfen hat, heute jedoch nicht mehr nützlich ist.

 

Tatkräftig handeln“-Tipp:

 

Nimm dir Zeit

 

Das „Ja“-Sagen ist eine Gewohnheit und läuft durch das jahrelange Training quasi automatisch ab. Um öfter mal „Nein“ zu sagen bzw. ebenso beherzt und voller Überzeugung „Ja“ zu sagen ist es notwendig, diese Schleife zu unterbrechen.

Dafür ist es wichtig, in den Momenten, in denen ein Kollege, eine Kollegin, eine Führungskraft oder dein Kind zu dir kommt und um etwas bittet kurz in dich zu spüren. Dazu genügen wenige Sekunden, doch diese machen einen großen Unterschied. Übe, in den Momenten nicht sofort und spontan zu antworten, sondern kurz abzuwarten. Du kannst auch sagen „Moment“, „Darüber muss ich kurz nachdenken“ oder „Ich sage dir in fünf Minuten Bescheid“.

In dieser kleinen Verschnaufpause spürst du, welche Antwort für dich stimmig ist. Und zwar für DICH, nicht was die anderen erwarten oder denken könnten. Ein essentieller Schritt bei chronischen „Ja“-Sagern und Zustimmerinnen ist bei sich und den eigenen Bedürfnissen zu bleiben und danach zu handeln.

Ich bin mir sicher, du wirst dich langfristig authentischer, energiegeladener und selbstbewusster fühlen.

 

Hol dir Unterstützung

 

Manchmal ist es jedoch gar nicht so einfach, diese Schritte alleine zu gehen und du hättest gern einen Coach, der dich dabei begleitet. Gemeinsam widmen wir uns deinen Stolpersteinen und bringen Klarheit in dein innerliches Chaos.

Melde dich gern…

… wenn du an deine Grenzen stößt.

… wenn du nicht mehr weiter weißt und überfordert bist.

… wenn du einen inneren Konflikt hast und „zwei Herzen in deiner Brust schlagen“.

… wenn du etwas verändern möchtest oder eine Veränderung vor oder hinter dir hast.

… wenn du einfach mal mit einer außenstehenden Person sprechen möchtest.

Mit einem Coaching erlebst du neue Perspektiven, erkennst deine Handlungsmöglichkeiten und gehst deinen Weg gestärkt weiter.

Wenn du Fragen hast, oder einen Termin vereinbaren möchtest, geht es hier zu meiner Kontaktseite.

 

Bild: Kai Pilger, unsplash